In den letzten Jahren hat sich der Umgang mit dem Aufbau gesunder Gewohnheiten stark verändert – nicht immer zum Besseren. Viele Ansätze sind überladen mit Theorien oder starren
Regeln, die im echten Leben oft wenig umsetzbar sind. Was bringt die beste Strategie, wenn sie im Alltag untergeht? Gerade für Berufstätige, die ständig zwischen Terminen
jonglieren, fehlt oft die Verbindung zwischen dem, was theoretisch sinnvoll erscheint, und dem, was praktisch machbar ist. Und das ist der Knackpunkt: Es geht nicht darum, perfekte
Routinen zu entwickeln, sondern solche, die wirklich in den individuellen Kontext passen. Die Essenz liegt darin, Gewohnheiten so zu gestalten, dass sie fast unbemerkt in den Alltag
einfließen können – wie ein Zahnrad, das reibungslos ins größere System greift. Besonders Coaches, Therapeuten und Führungskräfte profitieren von diesem Ansatz. Warum? Weil sie
nicht nur für sich selbst Verantwortung tragen, sondern auch Vorbilder für andere sind. Sie müssen verstehen, wie Gewohnheiten tatsächlich funktionieren – nicht auf dem Papier,
sondern in der Realität. Die klassischen Methoden scheitern oft daran, dass sie starr sind und wenig Spielraum für persönliche Anpassungen lassen. Wie oft hören wir von "einem
festen Morgenritual", das angeblich alles verändert? Aber was, wenn der Morgen durch Kinder, Meetings oder unvorhersehbare Ereignisse chaotisch wird? In solchen Momenten zeigt sich,
was wirklich funktioniert. Und genau hier setzt dieser Ansatz an – er gibt den Menschen die Fähigkeit, flexibel und dennoch konsequent zu handeln, ohne sich ständig überfordert zu
fühlen. Es ist eine Art von Verständnis, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch das Selbstvertrauen stärkt, die eigenen Gewohnheiten sinnvoll zu gestalten.
Die Grundlagen des Kurses beginnen mit etwas, das fast banal wirkt: dem Atmen. Aber nicht so, wie man es sich vielleicht vorstellt – keine starren Atemübungen, sondern eher die
Frage, wie unser Atem unser Verhalten beeinflusst. Zum Beispiel, wie man nach einem stressigen Arbeitstag durch eine bestimmte Atemtechnik schneller herunterkommen kann.
Interessanterweise wird hier auch ein Exkurs in die Biologie gemacht, der manche überraschen könnte: Wie reagiert der Körper auf Routinen, die wir für harmlos halten, wie etwa
ständig auf das Handy zu schauen? Es ist, als würde man plötzlich in den Spiegel schauen und merken, dass man die ganze Zeit etwas übersehen hat. Und dann, fast ohne Vorwarnung,
geht es in die Tiefe – Gewohnheiten, die wir unbewusst von unseren Eltern übernommen haben. Warum trinken so viele Menschen morgens Kaffee, obwohl sie eigentlich gar keinen mögen?
Spannend ist auch eine Übung, bei der die Teilnehmer zwei Tage lang alles aufschreiben, was sie automatisch tun. Das klingt nach einer simplen Aufgabe, aber die Ergebnisse sind oft
verblüffend: Manche merken erst dann, wie oft sie am Tag an ihre Haare fassen oder den Kühlschrank öffnen, ohne wirklich Hunger zu haben. Die Übergänge zwischen den Themen sind
nicht immer fließend, aber vielleicht ist genau das der Punkt – das Leben selbst ist ja auch nicht linear.